Juli 2019

Die drei heißesten Tage in der Geschichte Deutschlands liegen hinter uns.
Wenn ich mir überlege, wie neidisch wir auf die südländische Sommer vor 10-20 Jahren geschaut haben, und nun haben wir spanisches Wetter bei uns zu Hause. Wahrscheinlich werden wir in der Zukunft häufiger neue Hitzerekorde erleben. Nun stellt sich die Frage für viele Bauherren, wie sollen sie ihr zukünftiges Haus vor Überhitzung schützen?

Ein gut gedämmtes Haus schützt nicht nur vor der Kälte, sondern auch vor der Hitze. Bei der Planung eines Passivhauses wird auch der "Sommerfall" berechnet. Das Gebäude muss über eine gute (temporale) Fensterverschattung verfügen. 

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, was für Wärmequellen wir in unserem Haus haben: 
1. der schlimmste Fall: wenn wir vergessen, die Außenrollos runter zu fahren
2. die Fenster müssen geschlossen bleiben (übrigens: die Fenster im Westen kann man schlechter verschatten als die Südfenster, da die Sonne im Westen tief steht)
3. auch wenn die Rollläden unten sind kommt ein kleiner Teil der Wärme ins Haus
4. bei großer Hitze tagsüber wird die Lüftung reduziert und nachts höher gestellt
5. etwas Wärme kommt durch die oberste Geschossdecke
6. unser Stromspeicher produziert starke Abwärme (sehr lästig im Sommer)
7. Kochen, Backen, Waschmaschine und Kühlgeräte
8. wir selbst

Trotzdem kommt es zu keiner Überhitzung wenn die Außentemperaturen 32° nicht übersteigen und wir nachts ausreichend lüften können. Damit das Haus auskühlen kann, muss die Temperatur in der Nacht unter 21° fallen. Sonst ist die Wirkung zu gering. 

Also, das bedeutet, dass es härte Fälle gibt, wenn die Außentemperaturen auf über 32° steigen und die Nächte über 23° warm sind.
Dann empfehle ich eine passive oder aktive Kühlung (ohne Klimaanlage)

Passive Kühlung verbraucht sehr wenig Energie:
Dafür benötigt man einen Erdwärmetauscher. Den gibt es immer bei einer Sole-Wasser Wärmepumpe. Man könnte ihn auch mit der Lüftungsanlage verbinden. 

Oder es wird ein Sole Erdwärmetauscher rund ums Haus gelegt in etwa 2 Meter Tiefe und an die Lüftungsanlage angeschlossen. Dadurch wird der Zuluft die Wärme entzogen, sodass deutlich kühlere Luft (etwa 19°) nachströmen kann. Im Winter kann der Sole Wärmetauscher die Luft vorwärmen. 

Aktive Kühlung, die uns zur Verfügung steht, verbraucht etwas mehr Energie. Unsere Wärmepumpe kühlt das Haus über die Fußbodenheizung. Es ist eine alte Methode, die die alten Römer schon verwendet haben. Kühles Wasser (20°-21°) entzieht den Räumen ihre Wärme. Die Wirkung ist deutlich geringer als bei einer Klimaanlage. Die Temperatur wird etwa um 2° abgesenkt. Für uns reicht es allemal. Wir bevorzugen 24-25° Innentemperatur. Hauptsache, die Luft ist frisch und nicht stickig oder feucht. 
Dann ist es sehr angenehm zu Hause, auch während der heißesten Tagen um die 40°.

Ansonsten planen wir 2 Laubbäume im Garten. Bäume senken die Umgebungstemperatur im Sommer ab, halten Feuchtigkeit im Erdreich und spenden den Schatten.
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Die Energiewerte im Juli
352 kWh - der gesamte Energieverbrauch (seit dem 20.07. mit Kühlfunktion der Wärmepumpe)
4 kWh - Strombezug aus dem Netz
1387 kWh - Solarstromerzeugung 
99% - Autarkiegrad







Die Energiewerte vom Januar bis Ende Juli 2019
2685 kWh - der gesamte Energieverbrauch (Heizung, Warmwasser, Kühlung, Lüftung, AGD, Beleuchtung usw.)
574 kWh - Strombezug aus dem Netz
6687 kWh - Solarstromerzeugung 
79% - Autarkiegrad






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