Mittwoch, 29. November 2017

Passivhausstandard

Vor zwei Wochen durften wir mehrere Besucher empfangen und Ihnen das Haus zeigen. Viele Grüße an dieser Stelle!

Es ist mir aufgefallen, dass nicht jeder Bescheid weiß, was ein Passivhaus bedeutet.
Daher schulde ich Euch eine Erklärung.

Ein Passivhaus ist keine Baufirma. Es ist ein energetischer Standard des Hauses, ähnlich wie die Standards der KfW Bank 55, 40 oder 40+.
Mit dem kleinen Unterschied, dass ein Passivhaus komplexer geplant wird und viel bessere Werte erreicht.

Das Passivhaus wird vom Passivhaus Institut in Darmstadt definiert und weiter entwickelt.
Also, ein Passivhaus benötigt für die Heizung bei üblicher Nutzung nicht mehr als etwa 1,5 Liter Öl oder 1,5 Kubikmeter Erdgas, also 15 kWh pro m2 Wohnfläche pro Jahr.
Es ist sozusagen 1,5 Liter Haus 😉

Zum Vergleich: ein Neubau nach gesetzlicher Vorschrift benötigt immer noch 5-8 Liter Öl je m2 Wohnfläche für die Heizung.
Dazu kommt noch der Energieverbrauch für Warmwasser, Elektrogeräten und die Beleuchtung.

Ich poste hier ein paar Bilder vom Passivhaus Institut, weil sie sehr verständlich die Grundlagen erklären.
mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Passivhaus Instituts:
www.passiv.de


© Passivhaus Institut

Ein klassisches Passivhaus verbraucht etwa 75% weniger Heizenergie als ein Standard Neubau. Es ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen alten Glühbirnen und neuen LEDs. Der energetische Standard ist höher als bei den KfW 55 und 40 Häuser.






© Passivhaus Institut

Es gibt drei Passivhausklassen. Ein Passivhaus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach wird schnell zu einem Plusenergiehaus. Es erzeugt mehr Energie, als es verbraucht. Die Bilanz jedes Passivhauses wird VOR dem Bauen im PHPP Programm berechnet und energetisch optimiert. 




© Passivhaus Institut

Diese 5 Punkte bilden eine Grundlage für ein Passivhaus.



© Passivhaus Institut

Jedes Passivhaus muss luftdicht sein, um Zugerscheinungen, Wärmeverluste und Bauschäden zu vermeiden.


© Passivhaus Institut

Weil ein Passivhaus luftdicht ist, bekommt es eine Lüftungsanlage mit Filter und Wärmerückgewinnung. Eine gut geplante und eingebaute Lüftungsanlage ist ein Segen für die Bewohner. Ich habe bereits in einem Post mehr dazu geschrieben. Trotzdem dürfen Sie die Fenster jederzeit öffnen!



© Passivhaus Institut

Die Vorteile vom Passivhaus Standard:
  • niedrige laufende Betriebskosten
  • ein Passivhaus bietet den höchsten Komfort und Behaglichkeit von gleichmäßigen Temperaturen ohne Zugerscheinungen 
  • die Lüftungsanlage sorgt für hohe Luftqualität ohne Feuchtigkeit, Staub, Pollen und Insekten von draußen. Sie dürfen dennoch jederzeit die Fenster öffnen.
  • das Passivhaus speichert die Wärme, hat extrem niedrigen Heizbedarf. 
  • es heizt sich im Sommer nicht auf, wenn die Südfenster verschattet werden.
  • das Haus braucht nicht viel Technik. eine Lüftungsanlage und (heute meist) eine Wärmepumpe reichen vollkommen aus. Eine PV Anlage passt wunderbar dazu, ist aber keine Pflicht.
  • bei einer Wärmepumpe: kein Schornstein und kein Schornsteinfeger
  • dank der Lüftungsanlage und Wärmebrückenfreiheit (es gibt keine kalten Ecken zu Hause) ist das Haus frei vom Schimmel und Feuchtigkeit
  • die Bausubstanz hält länger und ist weniger sanierungsbedürftig
  • Ein Passivhaus kann aus Holz, in der Ständerbauweise oder als Massivhaus gebaut werden. Das entscheiden Sie!
  • Sie entscheiden mit welcher Baufirma Sie bauen wollen. Achtung! Ein Passivhaus erfordert viel mehr Sorgfalt bei der Planung und Ausführung. Fragen Sie nach Referenzen und Zertifikaten. Nicht jede Baufirma/Architekt kann oder will ein Passivhaus bauen. (Wir haben uns zum Glück für die richtige Baufirma entschieden. Wir-Leben-Haus hat viel Erfahrung mit dem Passivhaus Standard)
  • Sie entscheiden welche Wärmedämmung zum Einsatz kommt: die klassische oder die ökologische Variante
  • Es ist ein Standard der Zukunft. Sie müssen es nicht in ein paar Jahren wieder teuer sanieren.
  • höheres Wiederverkaufswert
  • leichter zu vermieten
  • gute ökologische Bilanz
Die Nachteile vom Passivhaus:
  • erfordert mehr Kenntnisse sowohl beim Planer als auch bei dem Bauunternehmen
  • die Baukosten sind ein wenig höher
  • kompakte Form wird bevorzugt
  • die Garage wird vom Haus getrennt
  • ein Kamin ist problematisch aber nicht unmöglich
  • die Fußbodenheizung wird nicht richtig warm wie im Standardhaus (weil das Haus wesentlich weniger Heizwärme benötigt)
  • man muss sich erst umgewöhnen, da sich das Haus deutlich vom Standardhaus unterscheidet
  • man merkt den Unterschied, wenn man bei Bekannten oder im Hotel übernachtet 😁





Sonntag, 5. November 2017

Installation der Haussteuerung

Unser Smart Home System ist noch nicht fertig. Wir sind mitten drin und trotzdem funktioniert es schon. Ich wollte nur zeigen wie einfach ein Funksystem zu installieren ist, da man keine Leitungen ziehen muss und praktisch jede Wohnung oder jedes Haus damit ausgestattet werden kann.
Wir haben uns den Hersteller Fibaro ausgesucht, weil die Hausautomation einfach, flexibel, intuitiv und offen für andere Geräte/Sensoren ist.
Die Firma IntuiTech aus Arnsberg mit ihrem Partner OttoSystem aus Darmstadt übernahm die Installation.

Was braucht man dazu?
- Sensoren, eine Zentrale und die Steuerung.










Die einzelnen Sensoren sind z.B.:







Sie sind ziemlich klein und sehen gut aus:











Die einzelnen Module werden nach dem Bausteinprinzip flexibel eingesetzt und bilden ein frei erweiterbares Z-Wav System.

Bei der Plug and Play Montage werden die Funk Module wie Dimmer, Roller Shutter und Switches  in den Steckdosen verbaut. Sie geben auch die Signale an andere Sensoren weiter. So bildet sich ein Übertragungsnetz.





 


Das Fibaro System wird von einer Zentrale gesteuert. Sie ist mit dem Internet verbunden und kann an mein Smartphone z.B. Alarm Nachrichten im Brandfall oder beim Wasserschaden schicken.





Fibaro hat eine offene Hausautomation entwickelt. Es gibt viele Geräte und Sensoren, die man einbinden und mit steuern kann. Wir haben uns die Sprachsteuerung durch Alexa von Amazon Echo sowie die Verbindung mit den Sonos Lautsprechern gewünscht. 

So sieht die Internetseite aus. Hier kann man die Installation vornehmen und die Szenen schreiben.
Ich habe bereits zwei einfache Szenen geschrieben. es kann also nicht zu schwer sein 😁





Fibaro hat keine Displays oder Tablets. Jeder kann die Fibaro App einfach kostenlos runterladen und sich die Demo Funktionen anschauen bevor man in das System investiert.   
Die Fibaro App auf dem iPad:


Und die Steuerung auf dem iPhone:


Wir sind jedenfalls sehr beeindruckt und freuen uns auf neue Funktionen, die am Montag installiert werden 😊

Einzig auf die Intercom, die Türsprechanlage von Fibaro müssen wir noch warten, da sie in einen Monat auf den Markt kommt. Sie hat viele tolle Funktionen, wie die Bild und Tonübertragung aufs Handy. Wir werden noch darüber berichten .







Donnerstag, 2. November 2017

Smart Home

Ich freue mich sehr. Wir bekommen ein Smart Home System von Fibaro 😀
Warum Fibaro? bei Fibaro kann auch ein Laie die Funktionen selbst schreiben. bei anderen Hersteller muss ein Fachmann die Änderung vornehmen.



Hoffentlich wird es auch gut funktionieren, wenn ich mich daran versuche 😏
Die Installation soll ein paar Tage dauern. Wir koppeln Fibaro mit Alexa von Amazon.
Im System gibt es Dimmer für die Lampen, Rollläden Steuerung, Bewegungsmelder, Rauchmelder, Wassersensoren, Lautsprecher von Sonos, also das volle Programm. und endlich auch die Raumthermostate bevor der Winter kommt 😉

Mittwoch, 1. November 2017

Oktober 2017 Verbrauch

Der Oktober 2017 war sonnig und warm.
nur zwischen dem 20.-24.10. gab es zu wenig Sonne.

Bis jetzt müssen wir noch nicht heizen - dank dem Passivhaus Standard. Die Temperatur zu Hause beträgt 24 Grad.
Wir brauchen mindestens 10 kWh pro Tag für die Warmwasserbereitung (Wärmepumpe), Lüftungsanlage, Haushaltsstrom und die Beleuchtung.

Man kann deutlich sehen, dass der Stromspeicher einen verregneten Tag gut ausgleichen kann. Erst wenn mehrere stark bewölkte Tage nacheinander kommen, kann der (beste) Speicher keinen Strom herzaubern. dann stößt unsere 9,7 kWp PV Anlage an ihre Grenzen.
trotzdem bin ich mit den Ergebnissen mehr als zufrieden. wir haben einen Autarkiegrad von 92% im Oktober erreicht - was will man mehr 😁

Noch die Daten: 9,76 kWp auf dem Dach, 13,8 kW Speicher von E3/DC
Oktober 2017
Solarproduktion 501 kWh
Hausverbrauch   283 kWh
Netzeinspeisung 175 kWh
Netzbezug             21 kWh
Autarkie                92%

der Stromzähler läuft seit 65 Tagen. innerhalb der zwei Monaten haben wir 24 kWh Strom vom Energieversorger bezogen. das sind knapp 7 Euro. im gleichen Zeitraum haben wir 833 kWh eingespeist, das sind 101 Euro Guthaben.

im November werden die Werte noch (deutlich?) schlechter. wir lassen uns überraschen 😃

















Neuigkeiten August 2024

 Ich habe mich seit vielen Monaten nicht gemeldet. Ehrlich gesagt bin ich gar nicht auf die Webseite gegangen 🙈 umso erstaunlicher bin ich ...